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Kaiserzeit - Wilhelm II.
Gebaut wurde die ehemalige kaiserliche Botschaft des Deutschen Reiches in der Regierungszeit von dessen Gründer, Wilhelm I. (1861-88). Ihre Glanzzeit erlebte sie jedoch unter Kaiser Wilhelm II. (1888-1918).
Gebaut wurde die ehemalige kaiserliche Botschaft des Deutschen Reiches in der Regierungszeit von dessen Gründer, Wilhelm I. (1861-88). Ihre Glanzzeit erlebte sie jedoch unter Kaiser Wilhelm II. (1888-1918).
Zu seinem ersten Besuch in Konstantinopel entschloss sich Wilhelm II. schon im ersten Jahr nach seinem Regierungsantritt (1889), übrigens nicht zur Freude Bismarcks, der England, Frankreich und Russland nicht misstrauisch machen wollte. Die kurze Vorbereitungszeit liess Sultan Abdülhamit II. (Regierungszeit 1867-1909), zu dem Wilhelm II. in den folgenden 20 Jahren eine besondere Freundschaft entwickeln sollte, nur wenig Gelegenheit, das zur Unterkunft von Wilhelm II. und Kaiserin Augusta Victoria bestimmte Şale Köşkü, ursprünglich ein Schweizer Holz-Chalet, im Yildiz-Park auf dem europäischen Ufer des Bosporus repräsentativ herzurichten. Kurzerhand baute man deshalb einige Holztüren aus dem unten am Bosporus gelegenen Çirağan-Palast aus und im Şale-Koşkü ein.
Beim zweiten Besuch des Kaiserpaares im Rahmen der berühmten Orient-Reise Wilhelms II. im Jahre 1898 hatte man mehr Zeit, und das Gästehaus wurde um einen Trakt erweitert. Zu dem im Rahmen des prunkvollen Besuchsprogramms ursprünglich vorgesehenen Besuch Abdülhamits II. in der kaiserlichen Botschaft kam es jedoch nicht. Der bereits für ihn angefertigte prachtvolle Thron, auf dem er im grossen Festsaal der Botschaft hatte Platz nehmen sollen, wurde nicht gebraucht.
Der dritte Besuch Wilhelms II. in Konstantinopel fand 1917 auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkriegs und im Rahmen einer Balkanreise statt, die der Rückenstärkung der südöstlichen Bundesgenossen des Reiches dienen sollte. Der Kaiser reiste dabei mit der Bahn, denn der Seeweg wurde bereits von der britischen Flotte beherrscht.
Das Kaiserbild rechts datiert von 1916 und war eigentlich als Geschenk Wilhelms II. an Sultan Mehmet V. gedacht. Nach langem Bahntransport über den Balkan konnte es jedoch wegen der Kriegswirren 1918 weder übergeben noch zurückgeschickt werden. Deshalb befindet es sich auch heute noch im Generalkonsulat, wo es einen der drei kleineren Festsäle schmückt.