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Osterbräuche in Deutschland: Von bemalten Eiern und Reitern im Frack

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Besonders Kinder freuen sich auf Ostern, wenn der Osterhase am Sonntag bunt bemalte Eier versteckt, damit sie von den Kleinen wieder gefunden werden. In manchen Eiern versteckt sich wohlmöglich noch eine Süßigkeit oder ein Spielzeug.

Die Meister im Eier bemalen sind dabei die Sorben, eine slawische Minderheit im Osten Deutschlands, an der Grenze zu Polen und Tschechien. Sie steigern diese Kunst sogar noch, indem sie die Eier teilweise sogar filigran besticken. Ein weiterer Brauch in dieser Region ist das Osterreiten. Dabei reiten die Männer einer Gemeinde im Frack auf festlich geschmückten Pferden von Dorf zu Dorf, um die Osterbotschaft zu verkünden. Diese Prozessionszüge können bis zu 200 Reiter umfassen, die Straßen sind gesäumt von tausenden Schaulustigen.

Das Ei ist auch zentraler Dekorationsgegenstand bei Osterbrunnen, wie sie vornehmlich im Süden und Südosten Deutschlands zu finden sind. Dabei schmücken die Bewohner eines Ortes gemeinsam die Brunnen in immer neuen und aufwändigen Mustern mit bemalten Eiern und Blumen. Die Brunnen sind rund um die Osterzeit beliebte Ausflugsziele und in einigen Orten Frankens regelrechte Touristenattraktionen.

Vor allem im Norden Deutschlands wird das Osterfeuer entzündet, oder das Osterrad. Bei letzterem wird ein mit Reisig und Stroh ausgestopftes Eichenrad entzündet und einen nah gelegenen Abhang hinunter gerollt. Kommt es am Fuße des Abhanges gut an, ist dies Zeichen für eine gute Ernte. Vom Osterwasser hingegen sagt man, es habe spezielle Kräfte, sei sehr lang haltbar, und mache die Haut besonders rein. Es ist eine alte Tradition, zu Ostern zu einer nah gelegenen Quelle zu laufen um dort Osterwasser zu schöpfen. Und wie so viele Feste hat auch das Osterfest typische Gerichte hervorgebracht, wie das Osterbrot, den Fisch zum Karfreitag oder das Lamm am Ostersonntag.

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